Als ich das erste Mal in Costa Navarino war, dachte ich: okay, beeindruckend.
Ich war angekommen bei den Dunes – der zentralen Plaza des Resorts – und stand plötzlich mitten in einer Welt, die gleichzeitig mediterran, modern, entspannt und überwältigend war.
Diese Plaza. Die Architektur. Die über 30 Restaurants und Bars. Die Real
Estate-Showrooms. Die Pools, die Shops, die Aussicht aufs Ionische Meer.
Es war wie eine Stadt – nur ohne Hektik. Ich war angereist für das Messinia Pro-Am, ein großartiges, mehrtägiges Turnier zwischen Weltklasse und Beachclub, auf dem man alle Plätze spielt. Und in dem Jahr mit dem feierlichen Anlass der offiziellen Eröffnung des International Olympic Academy Courses.
Und dachte mir nach dem ersten Abend: Wenn das hier der Auftakt ist – was soll da denn jetzt noch kommen?
Ich wusste es einfach nicht besser. Ich war nicht jung, aber naiv.
International Olympic Academy
International Olympic Academy
Was ist Costa Navarino wirklich?
Costa Navarino ist kein Golfresort mit ein bisschen Strandlage. Es ist ein Masterplan aus Vision & Realitsation, Bauwahnsinn & Sustainabilty, Superlativen & Detailverliebtheiten.
Es ist groß. Sehr groß. Es ist beeindruckend. Äußerst beeindruckend.
Das Resort in Zahlen, Fakten und Superlativen
Über 1.000 Hektar umfasst das Areal an der Westküste des Peloponnes – ein Resort, das sich in die Landschaft fügt, aber in seiner Struktur und Vielfalt fast städtisch funktioniert.
Vier Golfplätze, geplant von drei Legenden: Bernhard Langer (The Dunes), Robert Trent Jones Jr. (The Bay) und José María Olazábal (The Hills & Olympic Academy Course).
74.000+ Golfrunden wurden 2024 gespielt. Gäste kamen vor allem aus Deutschland, Großbritannien, Schweden, der Schweiz, Frankreich, den USA und sogar Island.
Fünf Hotels, darunter The Westin, The Romanos und das Mandarin Oriental – jedes mit eigenem Charakter, aber alle mit dem Anspruch, sich in die Natur einzufügen.
30+ Restaurants und Bars: Vom gehobenen Fine Dining bis zur authentischen Taverne, die Zutaten zu 80 % aus der Region.
Drei Clubhäuser, jedes mit eigenem Signature-Menü – kein Copy-Paste, sondern eigenständige Erlebnisse.
Eine Agora, also Marktplatz, mit Kino, Co-Working, Concept Stores, Street Food und Designläden – belebt wie ein kleines Dorfzentrum.
Sport, Freizeit & Bewegung
- Mouratoglou Tennis Academy:
- Clay Courts: 7
- Hard Courts: 4
- Natural Grass Court: 1
- Padel Courts: 3
- Pickleball Courts: 2
- Basketballschule powered by NBA
- FC Bayern Football Academy
- Wassersportzentrum mit Kitesurf, SUP, Scuba, Segeln
- Indoor-Kletterwand, Bowlinghalle, Outdoor-Training
- 25 km Wander- und Bike-Trails
Swimming Pools:
Outdoor Pools:
– The Westin Pool: A central pool area offering a relaxing environment.
– The Lagoon Pool: A scenic pool designed for revitalization.
– Aqua Park: Features three waterslides and a play pool, providing fun for families and children.
Indoor Pools:
– WestinWORKOUT® Indoor Pool: A 21-meter pool located within the fitness studio, suitable for lap swimming and aquatic exercises.
-Health Center Lap Pool: A 25-meter heated pool available for athletic and leisure swimming year-round.
Wellness & Spa
- Zwei Spa-Welten mit insgesamt über 50.000 Behandlungen pro Jahr
- Das Anazoe Spa kombiniert moderne Therapien mit traditionellen griechischen Heilverfahren – Olivenöl inklusive.
Nachhaltigkeit als System
- 1,5 Mio m³ Wasserspeicher in zwei Rückhaltebecken
- 65 % der Energieversorgung über erneuerbare Quellen
- Über 100.000 Olivenbäume in aktiver Bewirtschaftung
- Architektur nach dem Prinzip „Design folgt Landschaft“
Und ja, falls Sie es vermisst haben sollten:
ein Bowling Center, eine Kongress Halle (unter der Plaza – sic!), Wasser Ski
… und so weiter und so weiter ….
Und, das ist bei all dem Angebot fast gar nicht zu glauben; 2035 will Costa Navarino vollständig klimaneutral sein.
Die vier Plätze – vier signifikante Handschriften
The Dunes Course – Bernhard Langer
- Der erste Platz (2010)
- Küstenverlauf, Wellenspiel, europäisch-klassisches Design
- Über 100.000 m³ Erde bewegt
- Eher breit, aber mit Windfaktor
The Bay Course – Robert Trent Jones Jr.
- Botanisch gedacht, optisch spektakulär
- 200+ Pflanzenarten integriert
- Löcher direkt entlang der Küstenlinie
- Eine „Symphonie der Bucht“
The Hills Course – Olazábal Design
- Inland-Platz, strategisch, ruhig
- Kein Meerblick, aber maximaler Spielfluss
- Für Golfer:innen mit Gefühl für Routing
International Olympic Academy Course – Olazábal Design
- Blick über den gesamten Peloponnes
- Dramatische Höhenunterschiede, großzügige Grüns
- Sportliche Ansage – aber kein Monster
- Der erste Kurs weltweit mit offizieller Olympischer Namensbezeichnung
International Olympic Academy
International Olympic Academy
Clubhouse Dunes Course
International Olympic Academy
Bay Course
Der Golf-Olymp – Die Hills Kurse
Ich war jetzt also auf dem Golfolymp angekommen – in den Hills.
Der Blick weit, die Luft klarer – und da stand ich, am ersten Abschlag des Olympic Academy Course mit Blick über die Peloponnes und die einzelnen Areas des Resorts unten an der Küste.
Und meine Frage war: Wie zum Teufel baut man das hier?
Diese Frage hat sich auch Toni Ortner gestellt – allerdings ein paar Jahre früher. Als das Gelände noch kein Routing hatte, sondern vor allem eins war: harter, massiver Fels. Und die Aufgabe war nicht: baue einen Platz. Sondern: schaffe eine neue Dimension in Costa Navarino.
Toni Ortner ist Leadarchitekt bei Olazábal Design – und verantwortlich für die Kreation & Realisation der beiden Hills Golfplätze.
„Zwei Plätze sind gut, aber noch keine Destination, wo du eine Woche bleiben kannst.“
Also: zwei weitere Plätze mussten her. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere, auf einem Gelände, das es in sich hatte.
Der Hills Course liegt geschützt in den Hügeln des Hinterlands. Er nutzt das Terrain wie ein geheimer Flüsterer – dramatische Ausblicke, subtile Neigungen, ständig wechselnde Spielbedingungen.
Der Olympic Course wirkt offener, vor allem auf den hinteren neun Löchern. Sie liegen direkt entlang der Klippen und führen visuell wie spielerisch in eine ganz eigene Welt.
„Wir wollten Plätze, die herausfordernd, aber nicht unfair sind. Wer strategisch spielt, wird belohnt – blinde Länge hilft hier nicht.“
Was auf dem Plan elegant aussieht, war im Bau ein echter Kraftakt. Die Planung dauerte zweieinhalb Jahre. Der Bau? Drei volle Jahre – zuerst der Olympic, dann der Hills. Und das Routing war keine fixe Idee – sondern ein Dialog mit der Realität.
„Wir haben während des Baus ständig Anpassungen gemacht – irgendwann waren wir bei Variante K.“
Die größte Herausforderung? Das Gelände. Unter der Oberfläche: knallharter Kalkstein.
„Fels zu bewegen ist extrem aufwendig. Du brauchst Sprengungen (in Griechenland nicht erlaubt) oder hydraulische Hämmer.“
Und wenn der Fels dann endlich weg war, kam das nächste Problem: die rote Erde. Schön anzusehen, aber für Golfplätze unbrauchbar.
„Die hält Wasser oder wird staubtrocken. Für Golf völlig ungeeignet.“
Also: alles raus. Und stattdessen komplettes Sandcapping.
Greens mit USGA-konformen Schichtaufbau, Tees und Fairways mit lokalem, gut durchlässigen Bausand.
Gesamtvolumen? 340.000 Kubikmeter bewegte Erde.
Ein Teil davon wurde im Projekt selbst weiterverwendet: für Drainagen, Trockenmauern, Wege, Abschlagmarkierungen.
„Wir wollten nicht unnötig importieren. Kies für Drainagen, Steine bzw. Felsen für Mauern, selbst die Abschlagmarkierungen – alles aus lokalem Material.“
Das Ziel: so viel wie möglich recyceln – und alles so bauen, dass es Jahrzehnte hält.
Die Greens bestehen aus Agrostis L93, die Fairways aus Bermuda Monaco, overseeded mit Rye für die Wintermonate. Die Roughs? Eine Mischung aus regionalen Fescue- und Wildgräsern.
Richtig smart ist auch die Bewässerung: Zwei eigene Reservoirs mit zusammen 1,5 Millionen Kubikmetern Kapazität, plus ein künstlich angelegter See am Olympic Course. Das ganze System arbeitet hochpräzise:„Die Sprinkler enden exakt an der Fairwaykante. So verschwenden wir kein Wasser im Rough. Das muss Jahrzehnte funktionieren – ohne übermäßige Verluste.“
Man setzte sich also eigene, sehr hohe Nachhaltigkeitsstandards – zusätzlich zu den eh schon strengen Umweltvorgaben:
Das Routing musste in Absprache mit der Raumplanung und der Overall Resort Masterplanung immer wieder anpasst werden. Areale, die im Flächenwidmungsplan als Wald ausgewiesen waren, durften nicht für eine Gebäudebebauung verwendet werden. Sondern ausschließlich Agrikulturflächen – und es mussten 15 Meter Mindestabstand zur Flächenwidmungsgrenze eingehalten werden.
Klarerweise sind die Agrikulturflächen für zukünftige Villen und weitere bauliche Entwicklungen interessant. Waldflächen sind in Griechenland grundsätzlich streng geschützt.
Kurzum: es war kompliziert.
Und dann – als wäre das nicht schon komplex genug – dann kam Corona.
„Es gab Momente, wo wir dachten, das Projekt wird eingestampft.“
Reisen unmöglich, Pläne und sogar ganze Bauphasen mussten per Video-Call abgestimmt werden: Bunker wurden in Österreich gezeichnet – und in Griechenland gebaut. Per Zoom. Per Handmaß.
Und wenn doch mal geflogen wurde, musste man sich eine fünfte Postleitzahlziffer ausdenken, weil Österreich nur vier hat.
Umgesetzt wurde das alles von der griechischen Baufirma Maragakis – unterstützt von vier Shapern, Drainage- und Bewässerungsteams. In der Spitze arbeiteten über 70 Leute gleichzeitig auf der Baustelle.
Und ja, am Ende wurde es exakt das, was man spürt, wenn man auf dem Platz steht: kein Chichi – sondern ein wahnsinnig organisches, spektakuläres Golferlebnis.
Kein Wunder, wenn Toni Ortner anmerkt: „Mein persönliches Highlight ist ein Loch, das perfekt die Landschaft aufgreift und sich in sie einfügt.“
Die meisten Gäste lieben die spektakulären Panoramablicke – denn die Abschläge von oben am Olympic Course sind einfach atemberaubend.
Spielerisch gilt: Präzision vor Power.
Denn man wollte Plätze, wo der Driver nicht immer die beste Wahl ist. Sondern diejenigen Vorteile haben, die klug und strategisch spielen.
„Es gibt Situationen, da ist ein Eisen oder Holz besser als der Driver. Wer den Ball einfach nur weit schlägt, kann sich leicht Probleme einhandeln.“
Und auch die Grüns entsprichen voll der Olazabal-Philosophie:
„Die Breaks sind subtil und oft erst beim zweiten Blick sichtbar – es ist nicht so, dass das Grün dich direkt mit einer brutalen Welle erschlägt.“
Dass Ortner genau der Richtige für diesen Job war, merkt man auch an dem, wie er denkt: pragmatisch, präzise – aber mit Leidenschaft für das große Ganze.
„Du musst mit 100 % Leidenschaft dabei sein, nur dann kann Großes entstehen. Und ein Golfplatz darf sich nicht über das Land stülpen – er muss mit dem Gelände arbeiten. Aber auch im Umgang mit Personen.“
Und deshalb ist hier nichts künstlich. Alles logisch.
Nicht spektakulär um seiner selbst willen. Sondern spektakulär, weil es so stimmig ist.
Und was Toni richtig glücklich machte?
„Die ersten Bälle über die neuen Fairways fliegen zu sehen – das war ein besonderer Moment.“
International Olympic Academy
International Olympic Academy
International Olympic Academy
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Team & Umsetzung Hills Kurse
Die Umsetzung erfolgte mit einem klaren Fokus auf lokale Wertschöpfung – nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch zur Stärkung der regionalen Bauwirtschaft.
- Bauleitung & Ausführung: Olazábal Design mit lokalen griechischen Firmen – die schon Dunes und Bay realisiert hatten
- Lead Shaper: Brian Jorgensen
- Bau-Crews: bis zu 70 Personen gleichzeitig vor Ort
- Koordination: international zwischen Griechenland, Spanien und Österreich
José María Olazábal – Der leise Visionär
Zweifacher Masters-Champion. Ryder-Cup-Kapitän. Jetzt erneut Ryder Cup-Vize Kapitän in Bethpage. Ein Mann, der nicht für Show baut – sondern für das Erlebnis.
„We don’t impose a golf course onto the land – we let the land shape the course.“
Sein Design ist nie Fremdkörper – es ist ein Dialog mit der Landschaft.
Toni Ortner – Der Möglichmacher
Österreicher. Ursprünglich Ski- und Tennissportler, dann Amateur-Golfkarriere im österreichischen Nationalteam mit zahlreichen nationalen und internationalen Titeln. Diplom-Ingenieur für Garten- und Landschaftsbau sowie Tiefbau-Praktika und Ausbildung in den USA bei Top-Golfarchitekten und Baufirmen (u.a. Winged Foot und Oakmont).
„Ich habe mein Leben lang Golfplätze gesehen – beim Autofahren, durch den Wald – ich hab mir es in den Kopf gesetzt, meiner Passion für Golf auf diesem Wege nachzugehen und internationale Topprojekte zu realisieren, die Golfer glücklich machen.”
Olazábal Design – Passion. Integrity. Respect.
Diese drei Begriffe stehen auf der Website von Olazábal Design. Aber sie stehen nicht dort, weil’s gut klingt. Sondern weil es das ist, was dieses Büro ausmacht – und was man auf jedem Meter in Navarino Hills erkennt.
Passion bedeutet hier: mit voller Überzeugung planen. Immer mit dem Ziel, einen Ort zu schaffen, der bleibt.
Integrity bedeutet: kein Design, das dem Ort etwas aufzwingt. Sondern eines, das sich einfügt.
Respect bedeutet: Materialien aus der Region. Keine Effekthascherei.
Keine Designsprache, die lauter ist als die Landschaft.
Bau
Phase 1
Hole #10 Olympic Course –
View From Fairway
Bunker to Green

MAR
2019
Olympic Course – Hole 10
Bau
Phase 2
Hole #10 Olympic Course –
View From Fairway
Bunker to Green

2019
Olympic Course – Hole 10
Bau
Phase 3
Hole #10 Olympic Course –
View From Fairway
Bunker to Green

2022
Olympic Course – Hole 10
Bau
Phase 4
Hole #10 Olympic Course –
View From Fairway
Bunker to Green

2022
Olympic Course – Hole 10
Bau
Phase 1
Hills Course
# 6, 7, 8, 14 and 15

2020
Hills Course – Bauphase
Bau
Phase 2
Hills Course
# 6, 7, 8, 14 and 15

2022
Alle 4 Fotos Bahn 10 Olympic & 2 Fotos Hills: © Olazabal Design
Hills Course – Bauphase
Gastlichkeit mit Fazit Costa Navarino Resort – Was bleibt, was kommt
Bis 2027 ist ein fünfter Platz in Planung. Neue Hotels, neue Konzepte.
Zielsetzunng bei der Nachhaltigkeit: CO₂-Neutralität bis 2035. Und keine Kompromisse auf dem Weg dorthin.
Costa Navarino ist ein Erlebnis – wo man auch hinschaut oder abschlägt.
Und wer einmal hier oben stand – auf dem ersten Abschlag, hoch über der Küstenlinie –, der weiß: Diese Vision wird bleiben.
Bau
Phase
Hole #11 Olympic Bunker Construction – 1st Fairway
Bunker on Left Side

Hills Course – Bauphase
Bau
Phase

Hills Course – Bauphase
Bau
Phase

Hills Course – Bauphase
Bau
Phase
Hole #11 Olympic Bunker Construction – Left and Front Green Bunkers


Hills Course – Bauphase